Mittwoch, 28. Oktober 2009

Quellepleite weck Neckermann

Es ist schon verwunderlich, wenn man liest das Neckermann.de schon seit 14Jahren online ist und erst jetzt die Kreditkarte als Bezahlmedium anerkennt. Da fragt man sich, was das Versandhaus die letzten Jahre getrieben hat? Der Grund ist einfach, das auch hier das Management das Internet verschlafen hat. Neckermann.de wurde nur als Bestellkanal gesehen und nicht als Hauptplattform.
Der Grund warum Neckermann.de nicht das gleiche Schicksal wie Quelle ereilt ist die Tatsache, das sie das sinkende Schiff Arcando schon rechtzeitig verlassen haben und nun dem US-Investor Sun Capital gehören. Der Untergang von Quelle hat nun Neckermann endlich wach gerüttelt und die Zahlung mit Kreditkarte, die ein Standardweg im Netz ist, ist nun bei Neckermann.de möglich. Auch PayPal soll nun folgen.
Traurig ist es aber schon, das man nicht eher das Potential des Netzes erkannt hat, wenn man schon alleine 60% Umsatz damit macht. Es ist wieder mal ein Zeichen für die Trägheit und Unflexibilität von deutschen Konzernen und Manager. Nur keine Entscheidungen treffen, man könnte ja merken das man unfähig ist, das scheint die Devise des deutschen Management zu sein.

Montag, 26. Oktober 2009

Bänker und Vorstände

Gestern Abend lief die aktuelle Ausgabe von Spiegel-TV. Was man da zu sehen bekam zum Thema Bankenkrise und Quellepleite, trieb wohl jeden (bis wohl auf Bänker) die Wut ins Gesicht. In Frankfurt feiern sich die Bänker wieder selbst und geben höhnische Kommentare auf Fragen nach der Finanzkrise ab wie z.B. "Welche Finanzkrise? Ist sie den schon da?" Die Börsianer freuen sich, das die Kurse steigen. Nur wenige ältere Börsianer betrachten den zu schnellen Wachstum kritisch und wissen, das sich so mit die nächste Spekulationsblase bildet.
Wut trieb auch der moralische und ethische Verfall ins Gesicht, wenn Bänker der Dresdner Bank diese noch verklagen und auf ihre Bonus-Zahlung poche. Wobei Dresdner Bank durch Steuergelder gestützt werden muss dank diese unfähigen Bänker. Der Anwalt eines der Kläger versuchte es zu rechtfertigen und drückte die Karre noch mehr in die Sumpf. Er meinte, das die Bonus-Zahlungen ein Bestandteil des sonst geringen Gehaltes ist, mit denen die Bänker fest rechnen. Auf die Frage hin, wie "geringe" das Gehalt ist, sprang einem die Gier entgegen, denn 100.000-150.000€ beträgt das Jahresgrundgehalt. DerKommentar des Anwalt war nur, das dieses Grundgehalt für die Arbeit und Leistung von Bänker zugering ist, im Vergleich zum Umsatz den sie erzeugen.
Bitter wird es nur, wenn man dann erfährt, das mittelständische Betriebe vor dem Aus stehen, weil das Geld des Staates zum Stützen der Wirtschaft nicht bei ihnen ankommt. Die Banken nutzen lieber das Geld, um wieder zu zocken und verweigern vielen Mittelständer kurzfristige Kredite, mit denen sie leicht durch die Wirtschaftskrise kämmen.
Aber auch bei Unternehmen, die die Wirtschaftskrise nicht überstehen, bedienen sich die Ratten fleißig weiter und überlassen die Belegschaft sich selbst. So geschähen beim Quelle Konzern. Alleine mit den Abfindungen des Vorstandes hätte Quelle noch Jahre überlebt. Da sind noch Abfindungen der frühen Vorstand von 1-3Mio human, wenn man sich überlegt, das der letzte Vorstand Eick, der gerade mal 6Monate im Amt war, meint 15Mio Abfindung zu verdienen. Das war ein Teil des Arbeitsvertrages mit dem er aus dem Telekomvertrag gekauft wurden ist. Der 5-Jahresvertrag enthielt auch ein erfolgsunabhängiges Jahresgehalt von 2Mio€ und 1Mio€ variables Gehalt. Da schüttelt man nur noch dem Kopf vor Schock.
Der Ludwig Erhard rotiert sich schon im Grabe, wenn er sieht wie aus seiner Idee der sozialen Marktwirtschaft eine Gier und Raffwirtschaft geworden ist.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Die neue Form der Bücherverbennung

Am 17.10.09 fand in Stuttgart eine modernisierte Auflage der Bücherverbrennung statt. Geladen dazu hatte die Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden (AAW). Unter dem Moto "Familie gegen Killerspiele" wurde ein Container aufgestellt, wo man seine "Killerspiele" entsorgen konnte. Trotz lockendem Angebot von einem unterschrieben Fußballtrio der National Elf, war die Beteiligung ehr schlecht. Auch wenn es Medien gab, die von einem Dutzend Spielen sprach, die in den Container geworfen wurde, war die Realität aber anderes. Wie die Gamestar schreibt, waren es nur drei Spielpackungen die sich in dem Container befanden, der Platz für zehntausende geboten hätte. Nicht weit von dieser Aktion hatten die Piraten und Verbands für Deutschlands Video- und Computerspieler (VDVC) einen Gegenaktiongestartet und wollten die Leute aufklären über die Realität zu "Killerspielen". So kam es auch, das die Piraten eins der Spiele in den Container warfen, damit die AAW mal ein echtes Spiel für Erwachsen zu Gesicht bekammen.
Durch Aussagene z.B: "Der Täter hat durch diese Spiele erlernt, professionell mit einer Waffe umzugehen." von Hardy Schober, der ein Gründerungsmitglied der AAW ist und beim Amoklauf in Winnenden seine Tochterverl, merk man wie wenig Realität in der Aktion der AAW steckt. Jeder Spieler weiss, das Ego-Shooter weit weg jeder Realität ist, denn es ist was anderes in einen Gruppe zu Stürmen und zu wissen, wenn meine Lebensenergie auf Null ist, kann ich neustarten. Auch ist es etwas anderes ein Bild einer Waffen zu betrachten, als der echte Umgang damit.
Bei der ganzen Diskussion, die wenig sachlich geführt wird, gibt es aber ein neuen Ausgangspunkt. Der Autor Peter Langman von "Amok im Kopf" ist Psychologe mit 20Jahren Berufserfahrung und hat 10 Fälle von School-shouting untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig. Er kommt zu der Aussage, das weder Gewaltspiel noch Vidoes die Ursache sind, sondern die Folge von psychischen Störungen sind. Bei Fällen hat sich gezeigt, das die Täter Psychopathen mit Traumata, Psychosen und Wahnvorstellungen war. So wird das Beispiel von einem Täter genannt, der Stimmen gehört hatte, die ihm befohlen haben sich und andere zu töten. Ein anderer war davon überzeugt,das die US-Regierung den Leuten Chips ins Gehirn einpflanzt. Der Autor sag klar, das ein Verbot nichts bringen würde von Videos und Gewaltspielen, weil die Täter dann andere Medien nutzen würde wie z.B. Bücher über Nazis.